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Eine alte indische Geschichte

Einer alten indischen Schöpfungsgeschichte zufolge schuf Gott, nachdem er die Welt erschaffen hatte, zunächst eine Muschel und legte sie auf den Meeresboden. Dort führte sie kein aufregendes Leben. Den ganzen Tag über tat sie nichts anderes, als ihre Klappe zu öffnen, etwas Meerwasser hindurchfließen zu lassen und dann wieder die Klappe zu schließen. Tagaus, tagein gab es für sie nichts anderes als Klappe auf, Klappe zu, Klappe auf, Klappe zu, Klappe auf, Klappe zu ...

Dann schuf Gott den Adler. Ihm gab er die Freiheit zu fliegen und selbst die höchsten Gipfel zu erreichen. Es existierte fast keine Grenze für ihn. Allerdings musste der Adler für diese Freiheit einen Preis bezahlen: Täglich musste er um seine Beute kämpfen. Nichts fiel ihm in den Schoß. Wenn er Junge hatte, musste er oft tagelang jagen, um genügend Futter heranzuschaffen. Aber diesen Preis bezahlte er gerne. Schließlich schuf Gott den Menschen und führte ihn zuerst zu der Muschel und anschließend zum Adler. Dann forderte er ihn auf, sich zu entscheiden, welches Leben er führen wollte.

Wir haben die Wahl zwischen den beiden Lebensformen. Die Muschel steht für Personen, die es versäumen, ihren Horizont zu erweitern. Der Preis dafür ist oft, dass sie ein Leben lang stets das Gleiche tun müssen. Napoleon Hill sagte: „Manche Menschen sterben vorzeitig, weil sie zu viel essen, andere sterben, weil sie zu viel trinken, und wieder andere verkümmern einfach und sterben, weil sie nichts anderes zu tun haben."
Wer sich entscheidet, wie ein Adler zu leben, der hat sicherlich keinen leichten Weg gewählt. Es gibt wahrscheinlich nur eine Möglichkeit, diesen Weg durchzustehen: Wir müssen am Lernen und Wachsen regelrecht Freude entwickeln. Je mehr wir lernen und wachsen, umso freier werden wir. Herausforderungen und Probleme werden bei solcher Betrachtungsweise zu Lektionen.

Beobachten Sie im Vergleich einmal Erwachsene, die nicht mehr lernen und wachsen. Sie überlegen zwar, wie sie ihre Zeit am besten verbringen können, aber glücklich sehen sie selten aus. Der Grund ist einfach: Wenn wir aufhören zu wachsen und zu lernen, wird unser Leben sinnlos und leer. Unerfüllte Bedürfnisse nehmen unsere Lebensfreude und rauben Energie.

Es kann niemals einen Stillstand geben. Eine Firma wächst oder wird schwächer.
Wer versucht, ein bestimmtes Niveau zu halten, hat im Wettbewerb schon verloren. Wer wirtschaftlich tätig ist, muss lernen und wachsen — oder er wird schwächer. Wir wissen das spätestens, seit Dr. Edwards Deming den Qualitätsgedanken definierte: „Qualität bedeutet nicht, nur einem bestimmten Standard zu entsprechen, sondern in einem lebendigen und dynamischen Prozess stetige Verbesserungen zu erzielen."

Man könnte annehmen, dass wir uns zu einem Zeitpunkt in unserem Leben ein für alle mal für eine der beiden Lebensformen entscheiden. Tatsächlich aber müssen wir die einmal getroffene Entscheidung immer wieder bekräftigen. Wir müssen uns immer wieder aufraffen, Bücher zu lesen, Journale zu schreiben, Seminare zu besuchen und uns mit Menschen zu umgeben, von denen wir etwas lernen können.